Samstag, 22. September 2007
Waren Radwege ein politischer Fehler?
Bis in die 70er oder 80er Jahre gab es, soweit ich weiß, so gut wie keine Radwege. Zu dieser Zeit teilten sich Autos und Radfahrer die Straße. Radfahrer auf der Straße waren damals selbstverständlich.

Im Fokus der frühen grünen Bewegung stand auch die Anlage von Radwegen, um Radfahrer vor Ruß, Lärm und vor allem der Lebensgefahr der Autos zu schützen.

Das hatte aber auch zur Folge, dass der Anblick von Radfahrern auf Straßen immer seltener wurde. Inzwischen ist es so, dass a) Autofahrer auf der Straße nicht aufpassen, ob da irgendwo ein Radler ist und b) sofern man sich als Radfahrer z.B. auf eine Überlandstraße wagt (ich tue das zum Triathlontraining) nicht nur äußerst knapp und schnell überholt wird, sondern auch noch "Nettigkeiten" wie das Leeren von Aschenbechern auf das Fahrrad zur "Normalität" gehören.

Daher nun die Frage: hätte man vielleicht besser auf die Anlage von Radwegen verzichtet? Am Ende haben Radwege den Autoverkehr beschleunigt und eine stärkere Abgrenzung zur Folge gehabt. Dass die Anzahl der Unfälle zurückgegangen ist, glaube ich hingegen weniger: diese passieren meist an Kreuzungen.

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Kreuzungen
Wenn ich morgens unterwegs in's Büro bin, muss ich mehrere Ampelkreuzungen überqueren. Wer Frankfurt kennt, weiß, dass die Rotphasen hier generell lang und die Grünphasen dafür kurz gehalten werden.

Merkwürdig finde ich aber schon, dass viele Fußgänger warten müssen, damit einige wenige Personen, die zur Fortbewegung in tonnenschweren Blechkisten sitzen, ungefährdet vorbeifahren können.

Dass die Fußgänger hier warten müssen, heißt ja auch, dass man eigentlich dem zu-schnell-fahren Vorschub leistet; ein Autofahrer, der sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten würde, könnte jederzeit einen Fußgänger auf der Straße rechtzeitig erkennen und die Geschwndigkeit entsprechend anpassen. Letztendlich sorgt also die Ampel dafür, dass das Autofahren schneller, damit für andere gefährlicher, aber attraktiver und das zu-Fuß-gehen dafür langsamer und unattraktiver wird. Und das mitten in einem städtischen Wohngebiet!

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Blechkisten
Pünktlich zur IAA hier las ich einen schönen Artikel des Herrn Knoflacher in der "Zeit", in dem er über unsere Mobilität sinnierte. Zwar stimme ich nicht in allen Punkten mit Herrn Knoflacher überein - besonders glaube ich nicht, dass der aufrechte Gang das Grundproblem der Menschheit ist - aber lesenswert ist das in jedem Fall:
http://www.zeit.de/2007/38/Interv_-Knoflacher

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